112 - Europäischer Tag des Notrufs - 112

11.02.2024
Heute ist es wieder soweit, der Tag des europaweiten Notrufs 112 Mittlerweile ist es sichergestellt, dass Hilfesuchende in 38 Länder Europas unter der einheitlichen Notrufnummer 112 die Notrufzentralen der Rettungsdienste und derFeuerwehr über Festnetz- und Mobilfunk erreichen. Am 11. Februar 2024 wird zum 14. Mal der Europäische Tag des Notrufs 112 begangen.

Geschichte des Notrufs

In Deutschland wurde der einheitliche Notruf 1973 eingeführt. Auslöser war der achtjährige Björn Steiger. Der Bub starb nach einem Verkehrsunfall, weil er zu spät Hilfe bekam. Sein Vater gründete daraufhin die Björn-Steiger-Stiftung, die viele Notrufsäulen initiierte – und eine einheitliche Notrufnummer. Es war nicht leicht, die Politik zu überzeugen, die fürchtete hohe Kosten.

Wie kam es zur Zahlenfolge 112?

Die Nummer sollte so gestaltet sein, dass sie mit den alten Wahlscheibentelefonen möglichst leicht zu wählen war. Die 111 schied aus technischen Gründen aus, bei der 112 musste der Anrufer ebenfalls nur dreimal die Wählscheibe sehr kurz betätigen.

Die 112 gilt in 38 europäischen Ländern

Die einheitliche Notrufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr gilt in 38 europäischen Ländern, aber unter anderem auch in Israel, Costa Rica, Australien und Neuseeland. Vereinzelt gibt es weitere Notrufnummern, in Österreich etwa die 144 und 122, in Italien die 113. Doch auch diese Nummern münden automatisch in der 112. Wer in Deutschland den US-Notruf 911 wählt, kommt ebenfalls bei der 112 beziehungsweise der nächsten Leitstelle raus. Umgekehrt gilt: Wer in den USA die 112 wählt, wird auf die 911 umgeleitet.

Die Rufnummer 112 wird bereits seit dem Jahr 1991 verwendet. Sie soll vor allem Reisenden aller Art Sicherheit verschaffen, die sich in den europäischen Ländern bewegen. Bis dahin galten in den einzelnen Ländern der Europäischen Union unterschiedliche nationale Notrufnummern. Sie bestehen in den meisten Ländern bis heute zusätzlich. In Deutschland mussten sich Reisende bis 1991 sogar drei verschiedene Notrufnummern merken, weil es separate Notrufnummern für die Polizei, die Feuerwehr und die medizinischen Dienste gab.

In allen zur EU gehörenden Ländern besteht die Verpflichtung, dass der Europanotruf 112 sowohl vom Festnetz als auch den Mobilfunknetzen aus kostenlos erreichbar ist.

Im Jahr 2003 wurde eine weitere Neuerung eingeführt. In den Ländern der Europäischen Union müssen die Telekommunikationsunternehmen garantieren, dass bei einem Anruf beim Europanotruf 112 die Standortdaten des Anrufers übermittelt werden.

So sollen die Opfer von Straftaten und verunfallte Personen schnellere Hilfe bekommen.

Der Europäische Tag des Notrufs 112 wurde eingeführt, um diese einheitliche Notrufnummer bekannt zu machen. Dabei gab es in vielen Ländern erhebliche Defizite. Dazu zählte sich auch Deutschland.

Mit der Einführung des Aktionstages wurden die EU-Länder außerdem aufgefordert, mehrsprachige Mitarbeiter als Personal in den Notrufzentralen einzusetzen.

Einige Länder haben die Bekanntmachung der einheitlichen Notrufnummer sehr einfach realisiert. Ihre Mobilfunkbetreiber verschicken Kurznachrichten, sobald die Handys von Einreisenden in ihren Netzen erkannt werden.

Quelle: europa.eu

Notruf-Ablauf Im Laufe eines Notrufes werden sogenannte W-Fragen gestellt:

  • Wo ist etwas geschehen?
  • Was ist geschehen?
  • Wie viele Personen sind betroffen?
  • Welche Art von Erkrankung/Verletzung/Schaden liegt vor?
  • Wer meldet? Anrufer sollten auf Rückfragen warten und das Gespräch nicht unaufgefordert beenden.

Unterschied zwischen 110, 112 & 116 117

Wer dringend die Polizei benötigt, weil er Opfer einer Straftat geworden ist oder weil er einen Unfall (ohne Verletzte) hatte, wählt die Nummer 110 und gelangt so zu den Einsatzzentralen der Polizeipräsidien – in Oberbayern in München, Rosenheim oder Ingolstadt. Über die 112 werden Feuerwehr und Rettungsdienst über die 26 bayerischen Leitstellen alarmiert. Werden Polizei und Feuerwehr beziehungsweise Rettung benötigt, geben Leitstelle und Einsatzzentrale die Anrufe weiter. Über die 116 117 erreicht man den Ärztlichen Notdienst der Kassenärztlichen Vereinigung. Er ist die richtige Anlaufstelle, wenn man außerhalb der Sprechzeiten einen Arzt braucht, es sich aber nicht um einen akuten, lebensbedrohlichen Notfall handelt.

Die Kindernotrufkarte verbindet eine kindgerechte Anleitung zum Absetzen eines Notrufs 

https://kindernotrufkarte.de/