Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Kinderhauses St. Hedwig in Seefeld
Seefeld – „Ein Fest für die Kinder“ sollte die Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen des Kinderhauses St. Hedwig in Seefeld werden. So hatte es Einrichtungsleiterin Christiane Peters angekündigt. Und es wurde ein großartiges Fest nicht nur für die Kinder, sondern für alle, die mitgeholfen hatten und gekommen waren: die Eltern, die Großeltern, die Mitarbeiter, alle ehrenamtlichen Helfer, die Feuerwehr Unering, die Kirchen- und Gemeindevertreter.
Im Garten war ein Festzelt aufgebaut, drumherum gruppierten sich ein Karussell, Spielstationen und die Buden der Feuerwehr, die fürs leibliche Wohl und vieles mehr sorgten. Ein Kinderhaus, das in 50 Jahren von zwei Kindergruppen auf zwei Kinder-, zwei Hort- und zwei Krippengruppen mit 134 Kindern gewachsen ist, braucht viele helfende Hände. „Allein bewirkt niemand etwas“, sagte Peters, die seit mehr als 30 Jahren die Einrichtung leitet. „Für die Erziehung eines Kindes braucht man ein ganzes Dorf, wie ein afrikanisches Sprichwort sagt.“ Und endlich waren alle zusammengekommen, um das 2021 verschobene Jubiläum zu feiern.
Ein Auftritt folgte auf den anderen. Die Kindergartenkinder sangen „Freunde sind wichtig zum Sandburgen bauen und wenn andere dich hauen“ und tanzten bayerische Zwiefache. Die Chor- und Instrumentalgruppe sowie die Hortkinder hatten mit ihren Erzieherinnen und dem einzigen männlichen Erzieher ein abwechslungsreiches Musikprogramm gestaltet, das vom Publikum mit viel Beifall und Bravorufen angefeuert wurde. Einmal wurde es allerdings ganz still im Zelt. Die Kinder sangen „Möge uns die Straße zusammenführen, und bis wir uns wiedersehen halte Gott dich fest in seiner Hand“. Die großen und kleinen Zuhörer waren ganz ergriffen, manche Träne floss.
Der Geist dieses gemeinsamen Miteinanders, der die Einrichtung St. Hedwig seit ihrer Gründung 1971 durch Pfarrer Hans Waller prägt, ist bis heute spürbar und hat sowohl die bauliche Erweiterung als auch die Umwandlung in ein Kinderhaus ermöglicht. Pfarrer Roland Böckler, der das Kinderhaus seit 2002 begleitet, dankte besonders Marianne Lutz: „Wir können uns diese Einrichtung nicht ohne ihr ehrenamtliches Wirken seit zwei Jahrzehnten vorstellen.“
Die ehrenamtliche Kirchenpflegerin war hauptverantwortlich für die bauliche Erweiterung inklusive Planung und Finanzierung in Abstimmung mit dem Bistum Augsburg, der Gemeinde Seefeld und den beteiligten Firmen. Mit einem riesigen Strauß roter Tulpen brachte Böckler im Namen aller „von Herzen Dank und Anerkennung zum Ausdruck.“ Wertschätzung und Lob überbrachte auch Seefelds Bürgermeister Klaus Kögel. Er dankte allen 17 Mitarbeiterinnen und dem einen Mitarbeiter für ihren leidenschaftlichen Einsatz. Und er vergaß nicht, die Kinder zu würdigen, denen Corona „viel abverlangt“ habe. Kögel wünschte zudem das Beste für die kommenden 50 Jahre.
Nicht einmal der Regen konnte das „Fest für die Kinder“ trüben. Mit schlammigen Schuhen und bald schmutzigen Dirndln rannten sie zwischen Festzelt und Garten herum und hatten ein Jubiläumsvergnügen.
Quellenangabe: Starnberger Merkur vom 09.05.2022, Seite 33